Für das Gemüse ist Simon zuständig. Seine Eltern bestellen in England eine beachtliche Gartenfläche und versorgen sich fast komplett selbst mit Gemüse. Da wir nicht so viel Platz in unserem Garten haben, sind wir auf das Squarefoot-Gardening aufmerksam geworden. Das Prinzip: Viel Gemüse auf wenig Fläche, unterteilt in Quadrate. Jedes Quadrat misst 1 Foot (ca. 30 x 30 cm), das ganze Beet misst 120 x 120 cm.

Unser Squarefoot-Garden mit Dach

Bau des Gemüsebeets

Zunächst haben wir uns das Beet gebaut. Dazu benötigst du:

  • 4 Bretter: 2 x 120 cm + 2 x 128 cm Länge (je nach Breite), 4 cm breit und 30 cm hoch
  • EPDM-Dachfolie (plastikfrei) zum Schutz des Holzes von Innen
  • großer Karton oder mehrere kleine für unten drunter

Wir haben noch ein Dach drauf gesetzt, da die Tomaten keinen Regen mögen. Dazu benötigst du:

  • 9 Vierkant Hölzer, Länge von 120 bis 160 cm (am besten individuell beim Zusammenschrauben zuschneiden)
  • Wellplastik

So geht’s

Die Bretter miteinander verschrauben, sodass sich ein Quadrat mit 120 x 120 cm ergibt. Das Bretterquadrat wird etwas in die Erde eingelassen. Dazu das Quadrat an die Stelle des Gartens setzen, wo das zukünftige Beet hin soll. So kann man auch super die Position ausprobieren. Ringsrum mit dem Spaten die Grasnarbe abstechen, das Quadrat wieder wegheben und einen ca. 10-15 cm tiefen Graben ausheben. Wir haben in den Graben etwas Schotter eingefüllt, damit das Wasser besser abfließen kann.

Nun die Bretter in den Schottergraben setzen, von Außen ggf. Erde anfüllen. Die Bretter von Innen mit der EPDM-Folie auskleiden, um das Holz zu schützen.

EPDM-Folie schützt das Holz von Innen, mit Schnüren wird das Beet in kleine Quadrate unterteilt

Das Innere des Beets musst du übrigens nicht umgraben, jetzt kommt’s:

Gemüsebeete einfach mit Karton auslegen!

So bekommst du eine natürlich Unkrautsperre für den Anfang und der Karton verrottet mit der Zeit von selbst. Dann einfach mit Garten- oder Gemüsebeet-Erde auffüllen. Wenn sich die ersten Sämlinge zeigen bzw. wir die vorgezogenen Pflanzen eingesetzt haben, kommt noch eine dicke Schicht Holzhäcksel auf das Bett. So wird das Gemüse vor zu schnellem Austrocknen geschützt und Schnecken kriechen nicht gerne über die spitzen Häcksel und bleiben dem Beet fern.

Zur Unterteilung in Quadrate haben wir einfach Schnüre an Nägel gespannt. Du erhältst auf diese Weise 4 x 4 Quadrate, die du bewirtschaften kannst.

Für das Dach

Die Vierkannthölzer jeweils an die Ecken Schrauben. Dabei die Hinteren beiden etwas höher stehen lassen, sodass sich das Dach neigt und Regenwasser abfließen kann. Dann die Hölzer für’s Dach oben anschrauben. Wir haben die hinteren beiden Hölzer ganz hoch gelassen, falls wir noch etwas hochranken lassen möchten

Für das Dach die Hölzer verschrauben und das Wellplastik mit Nägeln befestigen

Welches Gemüse eignet sich?

Da das Gemüse eng beieinander sitzt, muss man sich zuvor mit geeigneten Beetpartnern beschäftigen. Die kostenlose App, die Simon zur Planung nutzt heißt Pot Agriculture. Dort klickst du einfach auf das Gemüse, das du anpflanzen möchtest und bekommst Vorschläge zu Beetpartnern, Auspflanz- und Entertermine. Außerdem nutzt Simon ein Planting Chart Cheat Sheet aus dem Buch All New Square Foot Gardening (Mel Bartholomew* in dem steht, wie viele Pflanzen pro Mini-Quadrat angebaut werden können.

Unser Plan sieht so aus:

8 x Erbsen8 x Erbsen8 x Erbsen8 x Erbsen
9 x Rote Beete9 x Rote Beete1 x Paprika2 x Gurke
9 x Rote Beete9 x Rote Beete9 x Rote Beete1 x Tomate
1 x Erdbeere1 x Erdbeere1 x Erdbeere1 Erdbeere
Beetplanung: Erbsen hinten, Erdbeeren vorne

Der roten Beete gefällt es bei uns!

Jetzt nicht’s aufregendes, aber wir wollten es ja auch erstmal ausprobieren Und es geht ganz schön was rein in so ein Quadrat! Wir haben noch ein zweites Quadrat-Beet, in dem thronen allerdings nur 2 Kürbisse, umsäumt mit Zwiebeln. Zucchini wächst bei uns im Topf, da diese sehr viel Platz beansprucht.

Für die Erdbeeren haben wir einen Schutz aus Hühnerdraht gebastelt. Dazu einfach eine Schüssel nehmen, die von der Größe her gut über die Erdbeeren passt. Dann mit hilfe der Schüssel den Draht zurech biegen und am Rand abschneiden – fertig!

Das Gemüse haben wir entweder als Samen direkt ins Beet gesät (Erbsen), draußen aus Samen im Topf vorgezogen (Rote Beete, siehe auch hier) oder als fertiges Pflänzchen gekauft und direkt ins Beet gesetzt (Tomate, Paprika, Gurke, Erdbeeren). Wir sind super zufrieden mit dem Squarefoot-Beet. Auch optisch finde ich es schöner, als lange Gemüsebeete. Man kann natürlich beliebig viele solcher Quadrate anlegen und wir werden unseren Gemüsegarten definitiv mit weiteren solcher Beete erweitern!

Happy Harvesting,

Simone =)


Hinweis: Alle erwähnten Pflanzen und Produkte haben wir selbst gekauft.

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