Schon länger denken wir über ein Bewässerungssystem nach. Bis auf einen kleinen Abschnitt haben wir wirklich rund ums Haus Beete und Hecken. Das Wässern an sich finde ich eigentlich ganz entspannend, aber der Tanz mit dem Schlauch treibt mich in den Wahnsinn! Entweder bleibt er hängen, hat einen Knick, ist zu kurz. Außerdem gehen wir gerne übers Wochenende campen und gerade die Hortensien halten kaum 2 Tage ohne Wasser aus, wenn es heiß ist. Also hab ich letzte Woche kurzerhand entschieden, dass es JETZT soweit ist.

In diesem Beitrag stelle ich dir also unser Bewässerungssystem vor, das benötigte Material und was es gekostet hat.

Hinweis: Ich nenne die verwendete Marke, aber wir haben alle Komponenten selbst gekauft und geben nur unsere Erfahrung weiter.

Hier geht’s zu einer Preis-Übersicht der Gardena Micro-Drip-Produkte*.

Bewässerungsvarianten und Vorüberlegung

Da wir schon Gardena-Produkte verwenden, hab ich mich für das Gardena Microdrip-System entschieden. Ich kann dir auf jeden Fall empfehlen, vorab eine Broschüre zum Bewässerungssystem deiner Wahl anzuschauen. Bei Gardena kann man das hier runterladen, oder es liegt im Baumarkt aus. Anhand der Broschüre habe ich mir überlegt, was für uns Sinn macht und welche Bereiche im Garten ich auf welche Art bewässern möchte.

Auf einen automatischen Bewässerungscomputer haben wir vorerst verzichtet. Lediglich eine manuelle Bewässerungsuhr habe ich mal an einem der Systeme angeschlossen, um das mal auszuprobieren. Auch den Rasen haben wir zunächst nicht ins Bewässerungssystem eingebunden. Da stecken wir auch einfach mal den Rasensprenger ein, dann haben die Kids auch ihre Freude dran ; )

Wir haben zwei Wasseranschlüsse, einen an der Zisterne (West) und einen am Hauswasser (Ost) auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses. Ich habe mir 3 Wasserläufe überlegt:

Damit man es besser versteht, hat meine Tochter mal ein Bild gemalt. Nein ok, ich war’s, aber sie hätte es wahrscheinlich besser gekonnt… Bitte außerhalb des Maßstabs denken ; )

Bereich 1: Ost bis Nord

Pflanzen: Hortensienbeet und Hainbuchenhecke plus ein paar Stauden

Beetform: Streifen ums Eck, ca. 0,8m breit, Gesamtlänge ca. 20m

Material:

  • Gardena Start Set Pflanzreihen L: Micro-Drip-Gartenbewässerungssystem
  • Rohrhalter: Leitungshalter mit 13 mm (1/2 Zoll)
  • Absperrventil 13 mm
  • Gardena Bewässerungsuhr: Zeitschaltuhr für Wasserhähne

Kosten: ca. 100 EUR, wobei ich den restlichen Micro-Drip-Schlauch in Bereich 3.2 verwende

Das Basisgerät aus dem Starterset schließt man an ein Stück Schlauch vom Wasserhahn an. An diesen kommt der Tropfschlauch. Im Boden den Tropfschlauch mit den Rohführungen fixieren. Nach dem Hortensienbeet habe ich ein Absperrventil eingesetzt, da die Hainbuchenhecke ja nicht ganz so oft bewässert werden muss. Dazu wird einfach der Schlauch mit einer Schere durchgeschnitten und das Absperrventil eingestöpselt.

Bereich 2: West

Pflanzen: Hortensienbeet und verschiedene Stauden, eine Topfpflanze

Beetform: Streifen ca. 1m breit und 5m lang

Material*:

  • Gardena Start Set Pflanzreihen S: Micro-Drip-Gartenbewässerungssystem
  • 4-Wege-Verteiler
  • Rohrhalter: Leitungshalter mit 4.6 mm

Kosten: ca. 60 EUR

Den 4-Wegeverteiler brauchen wir, da wir nun an einem Hahn 2 Bewässerungssysteme anschließen und noch einen Auslauf für die Gießkanne wollten. Der Aufbau ist wieder Hahn – 4-Wegeverteiler – Schlauchstück – Basisgerät vom Startertset – Tropfschlauch.

Mit den 15m kamen wir gerade so hin, da wir den Tropfschlauch einmal hoch und einmal runter verlegt haben und er endet in einer Topfpflanze.

Bereich 3-1: Nord – West – Süd

Pflanzen: Kleines Staudenbeet im Norden, Gräser und Sträucher im Westen, Stauden und Sträucher im Süden

Beetform: Streifen mit ca. 0,8m Breite und geschwungene Beete bis 3m Breite, Gesamtlänge ca. 35m

Material*:

  • Gardena Micro-Drip-System Basisgerät 2000
  • 50m Erweiterung Tropfrohr für Pflanzreihen oberirdisch 13 mm
  • Verschlussstopfen Ø 13 mm
  • 3 x T-Stück für Sprühdüsen, 4.6 mm
  • Kreuzstück 13 mm
  • 3 x 6-Flächen-Sprühdüse
  • Kleinflächendüse
  • Sprühdüse 360°
  • Verlängerungsrohr für Sprühdüsen
  • 2 x Regulierventil
  • Zur Verankerung des Rohrs habe wir Zeltheringe genommen

Zu beachten: Es sind meist mehrere Teile in einer Packung!

Kosten: ca. 150 EUR

Bei der Auswahl der Düsen hat mir die Broschüre wieder sehr weitergeholfen. Dort ist nämlich die Durchflussstärke der jeweiligen Düse in Liter Wasser pro Stunde verzeichnet. Und es macht einen ganz schönen Unterschied, ob eine Düse 120l oder 30l raushaut.

Wir haben die Düsen nicht direkt in das Rohr gesteckt (das geht wohl auch), sondern immer ein T-Stück für Sprühdüsen eingesetzt. Für ein paar Düsen haben wir das Verlängerungsrohr genommen, damit sie etwas höher sitzen.

TIPP

Am besten mal das Verlegerohr anschließen und an einer Stelle ein T-Stück für Sprühdüsen einsetzen. Dann kann man die verschiedenen Düsen ausprobieren.

So bekommst du ein Gefühl für die Wasserstärke und Wurfweite jeder Düse. Wenn du alle Düsen platziert hast und das System mal laufen lässt siehst du gleich, für welche Düsen du noch ein zusätzliches Regulierventil brauchst, um den Wasserdurchlauf zu reduzieren.

Bereich 3-2: Süd – Ost

Pflanzen: Hainbuchenhecke hinterm Spielhaus, Stauden und Schnittblumenbeet im Westen

Beetform: Beetstreifen 0,8 bis 1,2m Breite Länge 14m

Material:

  • Tropfschlauch 13mm (vom Starterset aus Bereich 1), angeschlossen ans Verlegerohr
  • Verschlussstopfen Ø 13 mm (aus dem Pack aus Set 3.1)
  • Rohrführung (aus Bereich 1)

Kosten: Resteverwertung aus anderen Bereichen.

Staudenbeet mit Micro-Drip-Bewässerung

Die Kosten

Zusammengerechnet betragen die Kosten für unser Bewässerungssystem 310 Euro. Verlegt haben wir insgesamt ca. 45m Verlegerohr mit Düsen und 65m Tropfschlauch.

Noch ein Wort zur Verarbeitung

Der Tropfschlauch macht einen robusten Eindruck und lässt sich super verlegen. Das Verlegerohr ist etwas starrer, aber man kann es ebenfalls gut verlegen. Die Düsen sind überraschend klein wie ich finde und etwas empfindlicher in der Handhabung. Ein Düsengewinde ist mir gleich beim ersten Eindrehen in das Verlängerungsrohr abgebrochen, man muss wirklich zärtlich zu den Teilchen sein. Ich kann mir vorstellen, dass sie mit 3D-Druck hergestellt werden. Dadurch sind sie natürlich recht günstig in der Anschaffung, aber ich bin echt gespannt, wie sie sich im Dauertest machen. Die Bewertungen im Internet sind ja überwiegend positiv.

FAZIT

Das Microdrip-Bewässerungssystem ist in der Tat empfehlenswert, Preis/Leistung ist völlig in Ordnung. Man muss sich vorher etwas mit dem System auseinandersetzen, um einen Überblick zu bekommen. Es ist sehr einfach zu installieren und auch zu erweitern, was ich wichtig finde. Die Bewässerungsintervalle muss man selbst ausprobieren, um den Dreh rauszubekommen. Die manuelle Bewässerungsuhr finde ich super robust und zuverlässig. Wir haben nette Nachbarn die wir in unserer Abwesenheit beauftragen können, die Bewässerungsuhr aufzuziehen. Dadurch können wir erstmal auf einen Bewässerungscomputer verzichten.

So, ich hoffe dieser Überlick ist für dich hilfreich!

Happy gardening,

Simone = )


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