Wer im Neubaugebiet wohnt, befasst sich ziemlich schnell mit dem Thema Sichtschutzzäune. Denn wer nicht gerade neben Chris Hemsworth und Elsa Pataky wohnt, braucht seine Nachbarn wirklich nicht in Speedos Rasen mähen sehen. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass sowas zu nicht zu unterschätzenden Traumata führen kann.
Zu unserer Trauer sehen wir – neben FKK-affinen Nachbarn – immer mehr friedhofsgleiche Errichtungen: stinkende Thuja-Walle, Gabionen-Gefängnisse und mein persönliches Highlight: Stabmattenzaun mit ollem Nylonband durchgewebt. Das ist wohl der Jägerzaun der 2020er.
Für uns war klar, dass es ein natürlicher Sichtschutz sein muss. Sprich, aus Holz. Und hoch sollte er werden, nämlich ganze 180cm. Die Wahl fiel schließlich auf Haselnuss-Paneele. Die Farbe gefällt mir besser als bei Weide und Haselnuss ist stabiler. Die nächste Steigerung wäre Robinie, aus diesem Holz ist auch unsere Terrasse. Aber das war uns dann doch zu teuer.
Fündig wurden wir auf www.naturgeflechte24.de. Es lohnt auch ein Blick auf Ebay – dort haut naturgeflechte24 immer mal wieder Schnäppchen raus. Da hab ich auch schon öfters was ergattert : )
Auf deren Webseite gibt es einen sehr praktischen Zaungenerator. Dort gibt man die Länge des zu bezäunenden Bereichs an, wählt Zaunelement, Pfosten und Befestigungsart und bekommt dann angezeigt, wie viele Elemente man benötigt. Unser Zaun setzt sich so zusammen:
- Haselnusszaun LATO Universal 120 x 180*
- Holzpfosten Kiefer quadratisch, gebeizt, 9 x 9 x 180*
- Pfostenabdeckungen quadratisch, Pyramide*
Die Pfostenanker habe ich separat bei Amazon bestellt.
Material für den Zaunbau
Neben oben genannten Elementen benötigt man noch:
- Befestigungswinkel* für die Paneele
- Betonestrich
- Spaten und Schaufel
- Wasserwaage, am besten 2
- Maurerschnur
Wie baut man einen Sichtschutzzaun?
Wir sind keine Maurer. Deshalb mussten wir uns erst mal ein System überlegen, um die Pfostenanker mit gleichem Abstand und gleicher Höhe in den Boden zu bekommen. Wir haben eine unebene Grundstückseinfassung mit Natursteinen (siehe hier), da ist das etwas tricky.
So haben wirs gelöst
Schritt 1: Aushub für die Pfostenanker
Wir haben auf einer langen Leiste 2 Markierungen angebracht mit 125cm Abstand (Breite Paneele + Spielraum für die Befestigung). Mit dieser Leiste hat Simon grob die Aushübe für die Pfostenanker gemacht. Dazu hat er Löcher mit ca. 30x30cm Breite und 40-50cm Tiefe gegraben (24 Stück!).
Schritt 2: Mit einer Richtschnur die Zaunlinie abspannen
Mit einer Richtschnur haben wir so ungefähr die Zaungrenze entlang gespannt (Abstand zum Nachbarn beachten!). Die Höhe der Richtschnur gibt auch ungefähr an, wie tief der Pfostenanker gesetzt werden muss.
Schritt 3: Pfostenanker einbetonieren
Nun empfiehlt es sich, einen Betonmischer aus dem Baumarkt auszuleihen – außer man ist Herkules. Wir haben uns nach ca. 10 von Hand betonierten Löchern und daraus resultierenden Pudding-Armen auch eine geholt ; ) Den Beton mischen, einfüllen und immer wieder verdichten. Zum Verdichten habe ich einfach einen übrigen Pflasterstein genommen.
Nun wird der Anker an der Richtschnur entlang eingedrückt. Die Leiste auf die Anker legen und mithilfe der Wasserwaage ausrichten. Mit einer zweiten Wasserwaage gleichzeitig kontrollieren, dass der Pfostenanker gerade sitzt. Die Anker sind immer mal wieder verbogen, aber das geht so trotzdem ganz gut.
Mithilfe der Abstandsleiste kann man dann ganz einfach die Position des nächsten Ankers bestimmen.
Schritt 4: Paneele befestigen
Nach 24 Stunden Trockenzeit kann man schließlich die Pfosten und Paneele anbringen. Dazu hat Simon zunächst die Befestigungswinkel am Pfosten angebracht. Wir haben immer zwei pro Pfosten genommen. Anschließend Pfosten in den Ankern montieren, das Paneel zwischen den Pfosten auf die gewünschte Höhe halten und anschrauben. Da unsere Paneele so groß und schwer sind, mussten wir immer ein paar Steine unterlegen, um auf die richtige Höhe zu kommen. Die Wasserwaage haben wir zum Ausrichten oben auf das Paneel gelegt.
Hier ein paar Eindrücke von unserem Sichtschutzzaun
Wir wurden schon so oft auf die Haselnuss-Paneele angesprochen. Er fügt sich perfekt in unseren Garten ein. Wir nutzen die Paneele auch als Kletterhilfe für Rosen und Clematis. Es sieht toll aus, wie die sich von beiden Seiten durchweben. Und die Qualität der Haselnuss-Paneele ist top! Wirklich sehr robust.
Nun hoffe ich sehr, bald mehr solcher Zäune im Baugebiet zu sehen, das wäre schön : )
Happy Gardening und happy Fencing!
Simone
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